Im letzten Beitrag wurde dargestellt, dass die klassischen Top-Down Beziehungen in der Führungskultur weitestgehend überholt sind und Vertrauen die Grundlage für moderne Führungstheorie bildet. Doch wie schaffen wir Unternehmer Vertrauen?
Es gibt kein Patentrezept. Vertrauen kann und muss geschaffen werden. Vertrauen birgt aber auch Gefahren. Wer zu schnell vertraut, kann enttäuscht werden. Setzt man die Erwartungshaltung an einzelne Mitarbeiter zu hoch an, wird ein drohender Vertrauensverlust umso schmerzhafter für den Unternehmer. Das kann weitreichende Konsequenzen haben, denn Unternehmer werden skeptisch, Vertrauen bei neuen Mitarbeitern aufzubauen fällt dann zunehmend schwerer.
Man kann diesen negativen Auswirkungen jedoch frühzeitig entgegensteuern. Neuen Mitarbeiter brauchen anfangs eine gute Führung. Entscheidungen sollten mit Hilfestellungen getroffen werden. Nur so können beide Seiten sich gegenseitig kennenlernen – wie in einer privaten Beziehung. Es empfehlen sich regelmäßige Teammeetings mit den Führungskräften. Nach und nach erkennen die Mitarbeiter, wo die Erwartungen und Ansichten des Unternehmers liegen und wo klare Grenzen sind. Die Häufigkeit der Sitzungen wird automatisch weniger werden, denn Mitarbeiter lernen und setzen gelerntes auch um.
Genau in dieser Zeit der regelmäßigen Sitzungen erfahren wir Unternehmer, wie unsere Mitarbeiter „ticken“ – worauf es auch ihnen ankommt. Wir regulieren mögliche Fehlentscheidungen und geben Hilfestellungen für die Zukunft. Je besser die Mitarbeiter die besprochenen Punkte eigenständig umsetzen, desto eher erlangen sie unser Vertrauen. Für uns Unternehmer kann es schwer sein, loszulassen und anderen freie Hand zu geben – doch es ist notwendig, um uns zu entlasten. Vertrauen schaffen und geben – nicht immer einfach aber dennoch ein hohes Gut!