Die letzten Tage und Wochen sind geprägt von immer neuen Nachrichten zum Thema Corona-Virus COVID-19. Die Medien und die weltweite Entwicklung stellt die gesamte Gesellschaft vor immense Herausforderungen. Neben allen medizinischen Fakten der Pandemie sollten wir jedoch auch keinesfalls die wirtschaftliche Entwicklung außer Acht lassen.
Es ist eine Ausnahmesituation, die Gesellschaft, das Gesundheitssystem, die Politik – alle kommen an Grenzen der Normalität. Täglich neue Entscheidungen, die eine Eindämmung des Virus herbeiführen sollen, erreichen die Menschen und die Welt und deren Entwicklung gleicht einem Stresstest sondergleichen. Die Politik reagiert, sichert uneingeschränkte Unterstützung zu. Doch versetzen wir uns mal in die Lage des Unternehmers eines KMU.
Die Nachrichten und somit die Informationsflut rast. Menschen verfallen oftmals in Panik. Soziale Isolierung und vorsorgliche Quarantäne sind die Folge. Von heute auf morgen schlägt es auch auf den Unternehmer ein. Vor allem im Freizeitbereich und der Gastronomie bleiben Buchungen aus. Langfristig geplante Veranstaltungen fallen aus, eine Absage nach der anderen erreicht die Unternehmen. Doch eins bleibt – neben der Angst und der Faktenlage im Bezug auf den Virus: die Fixkosten und der existentielle Kampf ums wirtschaftliche Überleben.
Eine kurzfristige Kostenreduktion ist für kaum einen Unternehmer umsetzbar. Da sind Mieten, Personalkosten, Tilgungen für Kredite und der Unternehmer selbst muss ja auch seinen Lebensunterhalt bestreiten. Die angekündigten Hilfsprogramme zur Liquiditätssicherung sind sicherlich sinnvoll, doch gutes Personal will man auch nicht einfach ziehen lassen, wenn auch gerade keine Beschäftigung da ist. Ein Gedanke sollte man jedoch dennoch nicht unterschätzen. Vorübergehende Finanzhilfen sorgen sicherlich für Entspannung – sie beruhigen und verhindern gerade bei kleineren Unternehmen oftmals den Gang zum Amtsgericht. Aber stellen wir uns vor, ab dem Tag X läuft der Geschäftsbetrieb wieder normal und auch die Auslastung hat sich den Vorjahren angepasst. Alles schön, könnte man denken. Doch der ausgefallene Umsatz wird ja dann nicht automatisch kompensiert. Rückzahlungen von Hilfsdarlehen bleiben aber trotzdem – eine zusätzliche Belastung für die Unternehmer und aus meiner Sicht nur eine zeitliche Verschiebung der Probleme. Wir wissen alle nicht, wie die Entwicklung nun weitergeht – wir sollten jedoch gemeinsam unsere Verantwortung gegenüber den Menschen nicht vergessen, aber auch an uns denken und keine vorschnellen unüberlegten Handlungen tätigen. Es gibt immer einen Weg – auch wenn er oftmals steinig ist.